Patchworx CD

 15,00

Austrian Cecilia Ensemble
PatchworX

 

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Austrian Cecilia Ensemble
PatchworX
 

Die vorliegende CD ist das Ergebnis einer langjährigen und dreieckigen Musikerfreundschaft. Die Beteiligten sind zwei Komponisten und ein wunderbares Musikensemble. Keith David Harris, der musikalische Leiter des Ensembles und Franz Xaver Fellner, einer der Mitspieler dieses für Österreich einzigartigen Mandolinenorchesters, haben im Laufe der Jahre eine Reihe von Stücken – oft extra für diesen Klangkörper – geschrieben. Wir wollen diese als Ausdruck der Verbundenheit mit unseren Mitmusikerinnen und unserem treuen Publikum hiermit einer größten Öffentlichkeit zu Gehör bringen und wünschen viel Vergnügen mit unseren PatchworX.

 

 

Fandanguillo Fellner

Wörtlich übersetzt ein „kleiner Fandango“. Es handelt sich um eine etwas freiere Form dieses iberischen Tanzes, der traditionell mit Gitarren, Kastagnetten und Händeklatschen begleitet wird. Diesem Umstand hat der Komponist durch Einfügen eines perkussiven Teils im typischen Wechsel von 6/8 und 3/4 Takt Rechnung getragen.

 

To Be(e) or Not to Be(e) Fellner

Austrian-Cecilia-Ensemble-Fellnerwurde ursprünglich für das Lehrerensemble des VAMÖ Mandolinen- und Gitarreseminars 2013 geschrieben und später vom Komponisten eigens für das Austrian Cecilia Ensemble bearbeitet. Der (zumindest in gesprochener Form) zweideutige Titel bezieht sich auf einige halsbrecherische Läufe der ersten Mandolinen und ist den – durch gewisse legislative Entwürfe eines früheren österreichischen Umweltministers – zumindest zeitweilig bedrohten Bienen gewidmet, von welchen Albert Einstein sagt, dass vier Jahre nach deren Verschwinden auch die gesamte Menschheit aussterben würde. Das Stück beginnt ruhig und steigert sich rasch an Rhythmus und Intensität. Eingebettet in die beiden Wiederholungen des raschen Hauptthemas ist ein etwas ruhigerer Abschnitt, zu dessen Wiederholung der Komponist mit seiner Mandoline leicht dahinschwebend wie eine Biene improvisiert.

 

Diamantina-Suite Harris

 Austrian-Cecilia-EnsembleAbschied von Patras / Leaving Patras

 Barcarole

 Tarantella

Die Suite wurde 2009 in Brisbane unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Anlass war das 150. Jubiläum der Unabhängigkeit des australischen Bundesstaates Queensland von dem Nachbarland New South Wales. Der Titel gemahnt an Diamantina Roma, die von den Einwohnern außerordentlich geliebte und verehrte Gattin des ersten Gouverneurs von Queensland, Sir George Ferguson Bowen. Noch heute begegnet man in Brisbane auf Schritt und Tritt Straßen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Gebäuden, die nach ihr genannt sind.

Die große Dame, eine gebürtige Griechin, stammte von der Insel Zakynthos, einer Insel nahe bei Patras, Hauptstadt des Peleponnes und der Hafenstadt, von der aus das vizekönigliche Paar vielleicht nach Australien in See stach. So der erste Satz der Suite, Abschied von Patras. Den Komponisten verbinden aber auch viele Erinnerungen an die Stadt, die er zeitweise als zweite Heimat betrachtete.

Diamantina Roma entstammte einem adligen venezianischen Geschlecht, und daran erinnert der zweite Satz, in der Ur-Venezianischen musikalischen Form einer Barcarole.

Der 3. Satz dann, eine ausgelassene Tarantella, erinnert sowohl an die italienischen Wurzeln der Dame als auch an den freudigen Empfang, mit dem sie im fernen Australien begrüßt wurde.

 

 

Patchwork Fellner

Dieser Titel wurde in Anlehnung an die gleichnamige Textiltechnik gewählt, bei der Reste verwendet werden, um daraus durch künstlerische Arrangements Neues zu schaffen. Im Mittelpunkt steht ein rondoartiges Thema im wechselnden 7/8 und 5/8-Takt. Davor und dazwischen werden patchworkartig recht unterschiedliche Musikstile eingewebt. Auch ein wie improvisiert wirkender Teil im Stile einer Balkanmusik kommt vor, bei dem sich die ersten Mandolinen ein atemberaubendes Duell liefern. Das Stück wurde beim Internationalen Zupf­musik­festival 2010 in Bruchsal (Baden-Württemberg) uraufgeführt. Die mit Gläsern, E-bows, Rasierern etc. erzeugten Liegetöne in der Einleitung und im mystischen Zwischenspiel sollen an die in Bruchsal geborene Glasharmonikavirtuosin Marianne Kirchgessner erinnern und liefern einen bewußten Kontrast zu den kurzen Tönen der Zupfinstrumente.

 

La onda Fellner

„Die Welle“ nähert sich zunächst unbemerkt durch leises Plätschern. Still und friedlich liegt das Meer, nur durch leichtes Aufkräuseln, symbolisiert durch die Einwürfe der Solo-Mandoline, unterbrochen. Doch plötzlich beginnt ein munteres Treiben im wechselnden 5/8 und 6/8-Takt. Wie ein verspielter Delphin hebt sich die Solomandoline gelegentlich vom restlichen Geschehen ab. Genau so schnell wie sie gekommen ist, verschwindet sie wieder – die Welle.

 

Drei Miniaturen / Three Miniatures Harris

 Domra

 Habanera

 Pipelined

Die Diamantina Suite wurde in Australien so populär, dass Harris daraufhin einen weiteren Kompositionsauftrag erhielt, von der Stiftung Australian Mandolin Music Association. So entstanden 2011 die Drei Miniaturen, die nicht nur vom Austrian Cecilia Ensemble, sondern auch wiederholt in mehreren anderen europäischen Ländern sowie auf Musikfesten in Australien und den USA aufgeführt wurden. Der begeisterte Stiftungsgründer, Geoff Barber, selbst Mandolinist, simste von einer Probe in Australien an den Komponisten: „Wir proben gerade mit wahrer Freude die Drei Miniaturen. Tolle Rhythmen und derart gut komponiert! Bekomme viel positive Resonanz…”  Zu den Sätzen schrieb Harris:

1. Domra: Ich lernte dieses Instrument – eine Cousine der russischen Balalaika – als junger Teenager kennen. In der Zeit danach führte die Bekanntschaft zu Begegnungen mit und Interesse an der Musik vieler Kulturen. Eventuell merkt man einige dieser Einflüße bei den kontrastierenden Themen und Effekten der ersten Miniatur. Mal klingt sie etwas osteuropäisch oder gar jüdisch – mit einer Prise Brahms – aber einem bestimmten Land lässt sie sich eigentlich nicht zuordnen. Also sollte der Titel nicht eine Erwartung auf russische Klänge erwecken, sondern er deutet vielmehr auf meinen persönlichen Werdegang hin, und vor allem auf die Tatsache, dass mir die Domra den Weg zu sehr vielfältigen Musikerlebnissen geebnet hat.

2. Habanera:  Wie der Titel vermuten lässt, greift dieser kleine Satz bewusst harmonische und rhythmische Elemente des berühmten gleichnamigen Stückes aus der Oper Carmen auf. Ich fühlte mich nicht des Plagiats schuldig, angesichts dessen, dass Bizet selber sein Stück der Schöpfung eines anderen zugrunde legte – des spanischen Komponisten Sebastián Yradier – obwohl er offenbar erst glaubte, sein Modell sei traditionelle (also nicht komponierte) Musik.

3. Pipelined: Jeder, der wie ich im Westen in den 60er Jahren aufwuchs, wurde irgendwie durch ikonische Pop-Gruppen wie die Beach Boys und die Shadows geprägt. Als Spieler des sogenannten Standard- bzw. Plektrumbanjos fiel es mir nun leicht, einen Abwärtsrutscher in gemessenem Tempo über eine Oktave zu spielen – wie die ersten Takte eines großartigen Hits des Surfing-Genres (Pipeline hieß das Stück), der das hawaiianische Pipeline-Riff musikalisch rühmte. Diese Fähigkeit beeindruckte meine Kamaraden der E-Gitarrenzunft, und ermöglichte mir etliche berauschende Engagements mit Rockbands. In diesem Stück, das etwas der Frische und Unschuld jener längst vergangenen Zeit wieder aufleben lassen möchte, wird auch oft halsbrecherisch herumgerutscht, und man sollte sich in acht nehmen vor versteckten Korallenriffen, unerwarteten Strömungen oder gar herumschleichenden Haifischen. Genießt also die Wellen und bleibt locker – aber auch wachsam!

 

RhythMix Fellner

Wie der Titel andeutet, kommen in diesem Stück die unterschiedlichsten Rhythmen und Taktarten vor. Einem sehr komplexen, polyrhythmischen ersten Teil mit ungewöhnlichen Klangeffekten folgt ein lyrischer Mittelteil. Im dritten Abschnitt folgt ein ständiger Wechsel von geraden und ungeraden Taktarten. In der Wiederholung wird dieser Teil von den ersten Mandolinen in schwindelnder Höhe durch Quart- und Quintschichtungen übermalt.

 

GimMix Fellner

Ein Gimmick ist laut Wikipedia eine lustige oder sonst irgendwie attraktive Zugabe, manchmal auch ein Werbegeschenk. Das vorliegende Stück ist ein Mix von Gimmicks, also eine Folge von musikalischen Kleinodien, die durch unterschiedliche Merkmale, wie rhythmische Eigenheiten, dichte harmonische Strukturen (bis zur Schichtung von 7 Akkordstufen) oder melodische Besonderheiten auf sich aufmerksam machen wollen.

 

Das Austrian Cecilia Ensemble

wurde 1985 mit dem Vorsatz ins Leben gerufen, ein österreichisches Zupfensemble mit überregionalem Anspruch zu sein; Spieler sollten nicht aus einem einzigen Orchester oder einer Region kommen, sondern aus dem ganzen Land. So fing die noch fortwährende fruchtbare Zusammenarbeit mit dem australischen Dirigenten Keith Harris an, der selbst Mitbegründer war.

Das Repertoire sollte vorzugsweise aus dem beachtlichen Fundus österreichischer Musik für diese Besetzung gewählt werden, wobei das Ensemble auch durchaus andere Werke spielt, die es für qualitativ passend erachtet. Neue Literatur wird bei mehreren Arbeitsphasen jährlich einstudiert. Neben anderen Verpflichtungen veranstaltet das Ensemble traditionsgemäß alle zwei Jahre an einer musikalisch prestigeträchtigen Wiener Adresse ein eigenes Konzert, immer ausverkauft und von begeisterten Anhängern sowie distinguierten Koryphäen dieser Musiksparte besucht. Veranstaltungsorte waren unter anderem: das Konzerthaus, Palais Pálffy, Schloss Schönbrunn oder das Amtshaus im 3. Bezirk. Das Ensemble unternahm auch Konzerttourneen etwa nach Spanien, Griechenland oder Ungarn.

Neben vielen Höhepunkten erinnert sich das Ensemble mit besonderem Stolz an einen Sieg 1996 beim 2. Internationalen Balatoner Musikwettbewerb. Das Ensemble wurde nicht nur als absoluter Kategoriesieger mit einem goldenen Diplom ausgezeichnet, sondern ein Sonderpreis für hervorragende Leistungen wurde dem Dirigenten Keith Harris zugesprochen.

 

 

Keith David Harris

Keith-David-HarrisWurde in Sydney (Australien) geboren und graduierte an der Universität Sydney in Sprachen und Musik. Seit 1979 in Deutschland wohnhaft, wurde er bald weltweit als Solist und Lehrer bekannt. Er war der erste Absolvent eines künstlerischen Mandolinenstudiums an einer deutschen Musikhochschule (in Köln), und hatte selbst in den 90ern einen Lehrauftrag für Mandoline als Hauptfach an der Heidelberger Musikhochschule inne, bevor diese deutschen Sparmaßnahmen zum Opfer fiel. Er ist ein begehrter und versierter Dirigent und wird immer wieder als Dozent zu Seminaren in aller Welt eingeladen. So ist er auch in Österreich seit 1982 Lehrer bei den VAMÖ Mandolinen- und Gitarrenseminaren. Er fungiert oft als Juror und ist international eine anerkannte Kapazität auf seinem Gebiet. Zwölf Jahre lang war er Landesmusikleiter im hessischen Landesverband des Bundes Deutscher Zupfmusiker, in welcher Eigenschaft er beide Landeszupforchester bei mehreren CD-Produktionen leitete und auf Konzerttourneen u.a. nach Australien und den USA führte. Er wird als Komponist und Publizist zunehmend bekannt, benutzt auch innovative Technologien, um von seinem Schreibtisch aus Schüler in aller Welt über das Internet auszubilden und ist besonders stolz darauf, das einzige ausländische Ehrenmitglied des Verbandes der Amateurmusiker und -Vereine Österreichs (VAMÖ) zu sein. Mehr Information unter www.mandolin-lessons.com 

 

Franz Xaver Fellner

franz-fellnerFranz Xaver Fellner studierte Soziologie, Ethnologie und Musikwissenschaft an der Universität Wien (Mag. phil.) und Mandoline an der „Konservatorium Wien Privatuniversität“, wo er die Lehrbefähigungsprüfung mit Auszeichnung ablegte. Er unterrichtet dort Mandoline sowie Mandoline und Komposition an der Musikschule Wien und spielte mit Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, dem Concertgebouw Orchester Amsterdam, dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, der Jungen Philharmonie, der Staatsphilharmonie Budapest u. a. in der Wiener Staatsoper, Volksoper, Kammeroper, bei den Salzburger Festspielen, den Seefestspielen Mörbisch, im „Palace of Arts“ (MÜPA, Budapest) und beim „International Opera Festival of Miskolc“. Franz Xaver Fellner war 1989 Gründungsmitglied der Wiener Tschuschenkapelle und musiziert auch in zwei Wiener Mandolinenorchestern. Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehauftritte sowie CD-Produktionen. Ebenso vielfältig ist sein kompositorisches Schaffen: Aufführungen seiner Werke in Österreich, Deutschland, Slowenien und Italien u. a. durch Burgkapelle Bratislava (Kammerorchester aus Mitgliedern der Slowakischen Philharmonie), Ensemble „la corda“, Zitherorchester „Draustadt Villach“, „neues wiener mandolinen- und gitarrenensemble“, „Austrian Cecilia Ensemble“. Viele Auftragskompositionen für Preisträger von „prima la musica“ (Jugend musiziert). Auftragswerke für „Zither 7“, Gasteig, München 2008. Komponistenportrait mit Aufführung mehrerer Stücke beim Halleiner Hackbretttag 2009 und an der Hochschule für Musik und Theater München. Zwei Auftragskompositionen für das internationale Zupfmusikfestival 2010 in Bruchsal (Baden-Württemberg). Besonders hervorzuheben ist seine – 2011 im Rahmen des Festivals der Regionen uraufgeführte – „Eisenbahnsymphonie“ mit über hundert Mitwirkenden, darunter: Shkëlzen Doli (Wiener Philharmoniker), Lui Chan (Konzertmeister des Brucknerorchesters Linz), Slavko Ninić (Wiener Tschuschenkapelle) und Willi Resetarits. Auch musikhistorisch hat er sich mit der Mandoline beschäftigt. Seine Kompositionen sind im IBZ-Musikverlag erhältlich. Weitere Infos und Hörbeispiele: www.franz-fellner.com

 

 

Ilse Bauer-Zwonar

ilse-bauer-zwonarist seit 1989 Dozentin am Kärntner Landeskonservatorium Klagenfurt für Zither und Hackbrett. Konzerttätigkeit im In- und Ausland, CD- und Rundfunkaufnahmen. Darüber hinaus hält sie Kurse für diese Instrumente in verschiedenen Bundesländern ab und ist laufend als Jurorin bei Wettbewerben im In- und Ausland tätig. Sie ist musikalische Leiterin mehrerer Ensembles in Villach, Klagenfurt und Wien. 2003 gründete sie den Musikverlag IBZ. Neben der Herausgabe und Bearbeitung neuer Kompositionen sowie der Publikation von authentischer Volksmusik ist sie auch um die Erforschung und Veröffentlichung historischer Quellen bemüht. 2009 erhielt sie das Kulturehrenzeichen der Stadt Villach in Gold. www.musikverlag-ibz.at

 

 

Mandoline

Helga Maier
Franz Xaver Fellner
Erika Hörwertner

2. Mandoline

Nataliya Striku
Margit Prohaska
Hans Seidel

Mandola

Ingeborg Grohmann
Edith Hufnagl

Gitarre

Hans-Peter Gatterer
Norbert Hackner-Jaklin
Julia Gappmaier
Martha Schuberth
Ellen Januska
Gabriele Lewisch
Michaela Bartel

Liuto

Gernot Rudolph

Bass

Hannes Kaar

Hackbrett (GimMix)

Ilse Bauer-Zwonar